Die Gemeinde Holzmaden hat die Feuerwehr aufgerüstet
Kirchheimer Teckbote | von Daniela Haußmann |
UMBAU Fahrzeughalle und Umkleideräume sind jetzt voneinander getrennt. Die Kameraden haben mehr Platz.
Holzmaden. Wer einen Blick ins Holzmadener Feuerwehrhaus wirft, gerät ins Schwärmen: Nach längerer Umbauphase herrschen dort jetzt traumhafte Verhältnisse, wie eine Führung am Samstag zeigte. Heute sind Umkleide- und Waschräume nach Geschlechtern getrennt. Jeder Kamerad hat zwei nebeneinanderliegende Spinde – einen für die Einsatz- und einen für die Privatkleidung.
Nach der Brandbekämpfung können Schadstoffe aus dem Rauch an Haut, Jacke, Hose, Handschuhen, Stiefeln und Helmen haften. Um zu verhindern, dass Ausdünstungen aus der Schutzkleidung auf saubere Kleidung übertragen und nach Hause geschleppt werden, hat die Freiwillige Feuerwehr Holzmaden die Zahl der Spinde von rund 50 auf circa 100 aufgestockt. „Das hat natürlich auch Platz zum Umziehen geschaffen“, erklärte Thomas Polster. „Durch den Doppelspind stehen jedem Kameraden grundsätzlich 60 Zentimeter zur Verfügung.“ Außerdem hat der Kommandant bei der Schrankanordnung darauf geachtet, dass die angrenzenden Spinde von Jugendfeuerwehrleuten besetzt sind: „So kann sich bei einer Alarmierung jeder bequem auf einer Gesamtfläche von circa 1,60 Metern umziehen.“
Fahrzeughalle und Umkleideräume sind endlich voneinander getrennt. „So lässt sich Energie sparen“, sagte Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich. Schließlich besagt eine DIN-Norm, dass Fahrzeughallen im Winter mit sechs Grad zu beheizen sind, damit das Löschwasser in den Tanks nicht einfriert. „In der Umkleide muss das Thermometer knapp 20 Grad anzeigen. So kann die nasse Einsatzkleidung gut trocknen.“ Er begrüßte deshalb, dass eine Fußbodenheizung eingebaut wurde. Die sorgt zusammen mit einer Absauganlage dafür, dass sich keine feuchte Luft sammelt, die in Kleidung oder Bausubstanz zur Schimmelbildung führt.
Obendrein sind laut Thomas Polster alle Holzfenster ausgewechselt worden: „Das war dringend nötig, denn bei Regen drang Wasser ein.“ So auch beim Dach. „Im Winter sammelte sich dort Kondenswasser, das sogar die Wände herunterlief“, erinnert sich der Kommandant. Stolz präsentierte er bei der Führung im ersten Stock einen deutlich größeren Schulungsraum, an den sich im Außenbereich eine Terrasse und eine Fluchttreppe für den Brandfall anschließt. Sollte der Strom ausfallen, stellt ein Akku 90 Minuten lang sicher, dass die Stromversorgung für Funk und Hallentore nicht unterbrochen wird. So ist auch gewährleistet, dass beim Einsatz die modernisierten Türen funktionieren, die sich elektronisch über einen Chip öffnen lassen. Das ist zwar nach wie vor mit einem Schlüssel möglich, doch davon gibt es nur noch einen einzigen. „Außerdem können wir dank der neuen, energiesparenden LED-Beleuchtung die Akkuleistung bei Stromausfällen optimal ausnutzen. Bis vor kurzem hatten wir für solche Situationen noch eine Autobatterie in Gebrauch.“
Bürgermeisterin Susanne Irion sagte, dass das Feuerwehrhaus jetzt einen hohen Standard aufweist. „Katastrophenschutz ist wichtig.“ Deshalb seien die Investitionskosten in Höhe von 934 000 Euro gut angelegt. Dank der 70 Quadratmeter, die im Obergeschoss dazugekommen sind, konnten sich die Gäste der Einweihung an der frisch eingerichteten Bar bedienen.
Foto: Daniela Haußmann
Planung und Projektleitung: Marc Stöckle Architektur + Planung