Neue Ein-Feld-Halle auf dem Berg

Ein-Feld-Halle Frickenhausen Sporthalle auf dem Berg Strichzeichnung

Nürtinger Zeitung | von Rudi Fritz |

Gemeinderat befasst sich mit dem Ausbau des Erich-Scherer-Zentrums – Haushalt verabschiedet

FRICKENHAUSEN. Einigkeit herrschte am Dienstagabend bei der Sitzung des Gemeinderats Frickenhausen zwischen allen fünf Fraktionen. Sämtliche zur Abstimmung eingebrachten Tagesordnungspunkte wurden einstimmig abgesegnet. Architekt Marc Stöckle stellte den Gemeindevertretern ausführlich die drei Varianten der Erweiterung der Sporthalle in Form der Ein-Feld-Halle in der Sportanlage „Auf dem Berg“ vor. Diese soll im Rahmen des Umbaus des Erich-Scherer-Zentrums entstehen.

Die bisherige Sporthalle bietet der Gemeinschaftsschule derzeit eine Kapazität für rund 35 Sporteinheiten bei zeitgleicher Nutzung aller verfügbaren Hallendrittel. Durch den weiteren Aufbau der Schule und die Einführung eines Sportprofils in den Klassen 8 bis 10 ist eine Steigerung des Bedarfs auf bis zu 40 Sporteinheiten möglich.

Das Architekturbüro Stöckle stellte nun seine drei Entwurfansätze vor. 15 Meter breit, 27 Meter lang und 5,5 Meter hoch soll der Innenraum sein und zwei Geräteräume mit je 40 Quadratmeter und einen Regieraum enthalten. Die vorhandene Technik und die bestehenden Umkleiden könnten bei den Varianten 1 und 2 mit genutzt werden. Bei der freistehenden Variante 3 sind eigene Umkleide- und Sanitärbereiche dargestellt.

Bei Variante 1, die im Standort Ost entstehen könnte, besteht eine direkte Anbindung über den Turnschuhgang im Untergeschoss an die bestehende Sporthalle, die Nutzung der Umkleiden und Sanitärbereiche wäre zu überprüfen, es müsste das Rasenspielfeld bebaut werden.

Dieses bliebe bei der Variante 2 mit dem Standort Süd verschont. Auch beim Vorschlag 2 würden die Umkleide- und Sanitärbereiche der Sporthalle mit genutzt. Hier braucht man allerdings einen langen Erschließungsweg, der einen großen Eingriff in die Geländemodulation erfordert.

Die vom Planer favorisierte Variante 3, freistehend, bedeutet ebenfalls den Erhalt des Rasenspielfeldes und bringt eine gute Anbindung ans Schulgelände mit sich. Durch die neu entstehenden Umkleide- und Sanitärbereiche entstehen zusätzliche Versorgungseinheiten. Die veranschlagten Kostenschätzungen, ohne Außenanlagen, liegen für die Variante 1 bei 1,2 Millionen Euro, für Variante 2 bei 1,5 Millionen Euro und für Variante 3 bei 1,6 Millionen Euro. „Wir lassen den Gemeinderäten die Präsentation mit den drei Varianten zukommen, damit wir dann diskutieren können, was wir machen“, gab Bürgermeister Simon Blessing seinen Gemeinderäten die Hausaufgabe, sich darüber Gedanken zumachen.

Der Schafstall muss erhalten werden

Parallel zur Ein-Feld-Halle im Erich-Scherer-Zentrum steht die dringend erforderliche Sanierung der Herrenduschen des Schafstalls an. „Wir müssen den Schafstall erhalten, da dieser weiterhin zum Sportbetrieb gebraucht wird“, plädierte der Bürgermeister für die Sanierungsmaßnahmen, die mit 15000 Euro im Haushaltsplan für 2017 veranschlagt wurden. Der Vorschlag wurde von den Gemeindevertretern dann auch einstimmig angenommen.

Die Stadtentwicklungsgesellschaft Steg stellte die im Rahmen der geplanten Sanierung des Ortskerns III erforderlichen vorbereitenden Untersuchungen vor. Das festgelegte Untersuchungsgebiet umfasst 4,72 Hektar. Das Baugesetzbuch mache es erforderlich, vor der Festlegung des Sanierungsgebietes sogenannte vorbereitende Untersuchungen, in denen die Beurteilung der Sanierung, die sozialen, strukturellen und städte-baulichen Verhältnisse vorgenommen werden, vorzulegen. Für diese Maßnahme wurden im Vermögenshaushalt der Gemeinde bereits 120000 Euro veranschlagt. Die Versammlung stimmte einstimmig zu, die Steg mit der vorbereitenden Untersuchung zu beauftragen.

Im Rahmen der Sanierung des Ortskerns III soll auch eine Satzung über einbesonderes Vorkaufsrecht für die Gemeinde Frickenhausen beschlossen werden. Den Gemeinderäten wurde der Plan mit den betroffenen Objekten vorgelegt. Aus den Reihen der Gemeindevertreter kam der Vorschlag, vier bisher nicht vorgesehene Flurstücke noch aufzunehmen. Bürgermeister Blessing nahm diese Anregung auf. Mit dem erweiterten Plan, der Bestandteil der Satzung über einbesonderes Vorkaufsrecht ist, wurde die Satzung dann einstimmig beschlossen.

Für die geplante Erweiterung der Gemeinschaftsschule und den Neubau der Mensa im Erich-Scherer-Zentrum für Bildung, Sport und Kultur Frickenhausen wurde ein Arbeitskreis gebildet. Diesem gehören künftig Jürgen Haug und Peter Kowallek (SPD), Ulrich Haug und Hans Schmid (CDU), Jochen Hartwig-Hohl und Christoph Wohlfahrt (Freie Wähler) und Jochen Jansen (Piraten) an.

Kämmerer Wolfgang Gogel stellte diezu verabschiedenden Haushaltspläne der Gemeinde und der Eigenbetriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung für 2017 vor. Der Entwurf wurde in der gemeinsamen Sitzung des Gemeinderats mit den Ortschaftsräten Linsenhofen und Tischardt im Dezember eingebracht (wir berichteten). Die 21 Anträge aus denFraktionen seien eingearbeitet worden und eine größere Gewerbesteuernachzahlung verbessere das Haushaltsergebnis 2017 der Gemeinde zudem erheblich, zeigte sich der Kämmerer mit der Finanzlage seiner Gemeinde sehr zufrieden.

„Die Richtung beim Gebäudemanagement stimmt jetzt, und wir werden dem Haushaltsplan 2017 zustimmen“, empfahl SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Haug im Namen aller Fraktionen die Zustimmung für den Haushaltsplan, die auch einstimmig erfolgte.

weitere Infos vom Architekten: Präsentation Einfeldhalle (pdf-Datei, 1,7 MB)